DEUTSCHE OSTEOPATHIE-STIFTUNG

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13.07.2023

Neugründung: Deutsche Osteopathie-Stiftung will Forschung und Wissenschaft fördern



Sie will Forschungsprojekte und Studien fördern, Plattform für den interdisziplinären, wissenschaftlichen Diskurs sein sowie als Netzwerker zwischen klassischer und integrativer Medizin aktiv werden: Die neu gegründete Deutsche Osteopathie-Stiftung für Forschung und Wissenschaft. Bei der beeindruckenden Gründungsfeier unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein am 12. Juli im Kurhaus Wiesbaden wurde deutlich, dass nun der Grundstein für ein herausragendes Vorhaben gelegt ist.

Viele Gäste, wie Universitätsprofessoren unterschiedlicher Fachrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet, Mediziner, Osteopathen, Vertreter von Verbänden und Institutionen, fanden den Weg nach Wiesbaden ins historische Kurhaus. 

Der Stiftungsvorstand besteht aus Prof. Dr. Holger Cramer (M.), Universitäts-Professor und Inhaber des ersten Lehrstuhls für die Erforschung komplementärmedizinischer Verfahren am Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung des Universitätsklinikums Tübingen sowie am Bosch Health Campus Stuttgart. Weiteres Vorstandsmitglied ist die mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Hochsprung, Osteopathie-Botschafterin Heike Henkel (l.).

Komplettiert wird der Vorstand durch Prof. Marina Fuhrmann, Vorsitzende des Verbands der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD), Hochschulprofessorin und Osteopathin (r.), die den Vorsitz wahrnimmt.

Im Stiftungsbeirat sind (v.l.) Prof. Dr. med. Karl-Ludwig Resch vom Deutschen Institut für Gesundheitsforschung, der hessische Ministerpräsident a.D. Prof. Roland Koch, die Vorständin der Salus BKK Ute Schrader und Marketing-Experte Cornelius Stettner.

In den letzten Jahren hat der VOD eine Vielzahl von Forschungsprojekten, wissenschaftlichen Arbeiten, klinisch randomisierten Studien sowie Publikationen gefördert. Auch die Etablierung der Akademisierung der Osteopathie war ein Meilenstein und ein Projekt, das der Berufsverband initiiert und ermöglicht hat. Doch Forschung und Wissenschaft werden immer wichtiger und ein Berufsverband hat eine Fülle anderer Aufgaben und Ziele wahrzunehmen, die mit wachsender Mitglieder- und Patientenzahl ebenfalls zunehmen, und kann nicht dauerhaft erster Ansprechpartner für Wissenschaft und Forschung sein, unterstrich Prof. Marina Fuhrmann. Aus dieser Situation entstand zunehmend die Notwendigkeit für eine eigene Organisation, um das erklärte Ziel unabhängiger und künftig auch universitärer Forschung noch besser zu ermöglichen und zu fördern.

Die Unterstützung dieser großen und wichtigen Aufgabe hat sich die Deutsche Osteopathie-Stiftung für Forschung und Wissenschaft zum Ziel gesetzt. Getreu dem Motto „Wir schaffen Fakten - Gemeinsam, für alle!" ist die Stiftung nach langer und gründlicher Vorbereitung nun der Öffentlichkeit präsentiert worden. Die Präsidentin des Hessischen Landtags, Astrid Wallmann MdL, gratulierte dazu bei den Feierlichkeiten und unterstrich die gewachsene Rolle der Osteopathie im Gesundheitswesen.
Die Bedeutung der Gründungsfeier wurde auch durch die Anwesenheit und den Redebeitrag von Prof. Dr. Gerd Antes, Direktor des Deutschen Cochrane Zentrums von 1997-2018, unterstrichen. „Auch für die Osteopathie ist es eine große Herausforderung, den Schritt vom Einzelfallbericht über einen Heilerfolg hin zum systematischen Wirksamkeits- und Nutzennachweis entschlossen anzugehen und erfolgreich zu bewältigen.

Mit der Stiftung werden die Rahmenbedingungen geschaffen, diesen Weg auf hohem Qualitätsniveau einzuschlagen. Dazu kann ich nur gratulieren und viel Erfolg wünschen", sagte er mit Blick auf die Deutsche Osteopathie Stiftung und kündigte seine Unterstützung an.

Die Stiftung selbst stellte Prof. Marina Fuhrmann vor. „Verbringen Sie keinen Tag, ohne einen Schritt weiter zu forschen" - das Motto der 2018 verstorbenen US-amerikanischen Osteopathin und Wissenschaftlerin Dr. Viola M. Frymann sei Motivation und Auftrag. „Als gemeinnützige Stiftung unterstützen wir daher Forschungs- und Wissenschaftsprojekte zur Grundlagenforschung und Wirkungsweise der Osteopathie. Damit ermöglichen wir Forscherinnen und Forschern wichtige Projekte, neue Erkenntnisse und Fortschritte in der osteopathischen Forschung", so Prof. Marina Fuhrmann.

Heike Henkel und Prof. Dr. Holger Cramer gaben einen Ausblick auf künftige Vorhaben. „Die Osteopathie hat weltweit viel für ihre wissenschaftliche Fundierung und Untermauerung getan. Was bisher fehlte war eine gemeinsame Vision - und schlichtweg finanzielle Mittel. Die Stiftung wird helfen, dringend notwendige klinische Studien nach höchsten wissenschaftlichen Standards durchzuführen, um Wirkungen und Wirkungsweisen der Osteopathie bei drängenden medizinischen Problemen zu untersuchen", unterstrich der Universitäts-Professor Holger Cramer.

„Obwohl es eine fundierte und langjährige Ausbildung oder ein Studium benötigt, um Osteopathie qualifiziert ausüben zu können, bekommt sie viel zu wenig Anerkennung. Gerade aufgrund meiner eigenen positiven Erfahrungen möchte ich deshalb die Osteopathie und Osteopathen darin unterstützen, noch ernster genommen zu werden. Wichtig dafür sind, neben positiven Erfahrungen, natürlich aber auch noch mehr belastbare wissenschaftliche Nachweise. Osteopathie ist nämlich schon heute ein unverzichtbarer Baustein bei der Gesundheitsversorgung und Prävention, nicht nur bei Spitzensportlern.

Wir können es uns nicht leisten, mit ansteigenden Ausfällen durch langwierige Beschwerden, Verletzungen und die damit verbundenen wachsenden Gesundheitskosten, auf so eine erfolgreiche medizinische Behandlungsform zu verzichten", ergänzte die ehemalige Leistungssportlerin und Osteopathie-Botschafterin Heike Henkel.

Für seine langjährige und professionelle Forschertätigkeit ohne öffentliche Gelder wurde der Osteopath und Vorsitzende der Akademie für Osteopathie (AFO), Florian Schwerla MsC. DO, mit der Ehrenmitgliedschaft im wissenschaftlichen Beirat der Stiftung ausgezeichnet. Der bedankte sich herzlich für die Ehrung und dankte insbesondere dem VOD für seine finanzielle Unterstützung bei allen wissenschaftlichen Studien.
Mit einem geselligen  Get-together und vernetzenden interdiszi plinären Gesprächen bei schmackhaftem Fingerfood und Getränken klang der historische Abend aus.




       



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